Hallo Zusammen,
ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich das schreiben soll, aber ich mache es jetzt einfach.
Diese Krise ist wirklich unglaublich schlimm. Aber wir dürfen nie vergessen, dass wir es tatsächlich noch gut haben.
Ich kann euch ganz genau sagen, wie es ist nichts zu haben. Den so ging es mir lange in meinem Leben.
Das hört sich wahrscheinlich für einige hier unglaublich an, aber mein Vater ist verschwunden, da war ich echt noch jung und hat jede Menge Schulden hinterlassen. Ich habe meine halbe Kinderheit in einer Insolvenz verbracht – keine Urlaube, kein Luxus und wohnen auf engstem Raum. Ich bin mit 15 Jahren jeden Morgen Zeitungen austragen gegangen – egal ob Schnee oder Eis.
Ich wurde in der Schule derbe gemoppt.
Habe als Trainer gearbeiten und zeitgleich bin ich nachts Taxi gefahren – habe mir ekelhafte sexistische Sprüche angehört, weil ich Geld brauchte um zu überleben.
Ich habe echt viel erlebt. kann hier noch einiges aufzählen. Aber darum geht es nicht. Ich habe nämlich immer das Beste aus allem gemacht -mit grenzenlosem Optimismus!
Und: ich lebe im reichsten Kontinent der Welt und unsere Regierung kümmert sich.
Im Moment besser den je. Ich habe fast das Gefühl, das Corona ein STOP-ZEICHEN an uns alle sein soll – mal inne zu halten. Zeitgleich schuften sich andere von uns in den Krankenhäusern halb tot – verrrückt, während die anderen überlegen, was sie als nächstes mit den Kindern basteln.
Wir können Soforthilfe beantragen, Hartz 4 und wir sind krankenversichert.- schaut bitte mal nach Amerika. Das ist richtig krass. Ich hoffe wir alle werden Corona überleben und bete dafür täglich.
Wir sind gesund.
Ich habe auch jetzt keinen wirklichen Luxus – brauche ich auch nicht.
Vielleicht sollte jeder sich mal hin anstellen und überlegen, was wirklich wichtig ist im Leben.
Global gedacht und dann für sich.
Meine Gedanken. Heike